Gräberfeld bei Harreby
Das Gräberfeld bei Harreby, etwas südlich von Rødding in Sønderjylland, weicht von dem traditionellen Bild eines Hünengrabes (Megalithgrab) aus der Steinzeit ab: 3 Steine und ein großer Deckstein oben auf einem runden Hügel – und somit in der Landschaft erkennbar.
Bei Harreby sind die Megalithgräber jedoch unterirdisch und länglich, zwischen 34 und 53 m lang und fast trapezförmig. Das Gräberfeld bei Harreby umfasst 4 bekannte Megalithgräber, die sich 4000 bis 2800 Jahre vor unserer Zeitrechnung datieren. Zwei der Gräber lagen parallel nebeneinander.
Archäologische Ausgrabungen in 1936, 1956 und 1984 wiesen ein recht großes Gräberfeld mit 4 unterirdischen Megalithgräbern nach. Der Boden der Megalithgräber lag bis zu 2 m unter der Erdoberfläche und der obere Teil des Megalithgrabes 30 cm unter der Erde. Die archäologische Erklärung für die unterirdischen Megalithgräber ist die, dass es konstruktionsmäßig leichter gewesen ist, große Löcher zu graben, Steine herabzusenken, den großen Deckstein über diese zu schieben und die Steine dann zuzudecken, als die Steine hochheben zu müssen. Bei Harreby fand man auch Spuren eines trapezförmigen, langen Grabes und eine recht große Reihe von Randsteinen, die darauf deuten, dass die Megalithgräber früher mit einem Erdhügel zugedeckt gewesen waren.
Im Zusammenhang mit den Ausgrabungen wurden nur wenige Gegenstände gefunden, u.a. ein Tongefäß und Steinwerkzeug, diese Gegenstände befinden sich heute in Nationalmuseet in Kopenhagen. Das Tongefäß kann eine spätere Opfergabe sein, die im Megalithgrab angebracht wurde.
Das Gebiet steht heute unter Naturschutz. Wenige km südlich liegt eine entsprechende Anzahl von Gräbern aus derselben Zeit, d.h. das Gebiet um Harreby war für eine recht lange Zeit bewohnt.