Jels Kirche
Die Jels Kirche steht mitten in Jels und unweit der Seen. Sie wurde 1854 errichtet und ersetzte ein kleineres, abgenutztes Gotteshaus aus Granit. Die Lage in Seenähe hängt sicherlich damit zusammen, dass der See alten Quellen zufolge im 10. Jh. für die heilige Taufe genutzt wurde.
Die heutige Kirche nach einem Entwurf des Architekten Laurits Albert Winstrup besteht aus einem Hauptschiff und einem Turm. Im Kirchenraum befinden sich Emporen und ein halbkreisförmiger Altarplatz. Granitquader aus der alten Kirche wurden zum Bau von Sockel und Mauer bis in Fensterhöhe wiederverwendet. Zwei eingemeißelte Reliefs in Form von Menschenköpfen sind noch immer in der östlichen Ecke zu erkennen. Auf der Westseite sieht man einen Löwen, auf der Nordseite den Abdruck eines Frauenfußes, der darauf hinweist, dass die Kirche der Hl. Anna geweiht ist.
Der größte Teil des Inventars stammt aus dem Entstehungsjahr der Kirche 1854. Das Altarbild besteht aus einem Basrelief, einem Gipsabguss der Stiftung des Abendmahls, das der Bildhauer Thorvaldsen ursprünglich für die Kopenhagener Frauenkirche geschaffen hatte. Einzelne Figuren des Altarbilds der alten Kirche hängen an den Wänden, darunter eine 1,35 m hohe Marienfigur mit Kind und ein spätgotisches Chorbogenkruzifix. Das Taufbecken aus Granit ist ursprünglich romanisch, wurde 1854 jedoch angepasst. Das Altarsilber, die Bibel sowie zwei gedrechselte Kerzenhalter mit Blattgold stammen ebenfalls aus der alten Kirche.
Der Friedhof ist mit Feldsteinmauern eingefriedet. Auf dem Friedhof steht wie an vielen anderen Orten im Süden Jütlands ein Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus der Pfarrgemeinde.
Die alte Kirche wurde in den Kriegen gegen Schweden offenbar stark in Mitleidenschaft gezogen – die Eisenanker waren aus den Mauern entfernt worden, so dass die Westmauer zusammenstürzte.